• S2 / ZW

  • Zwischenräume
     Wanderwege in Waldgebieten

    Ein überraschender Vergleich: Was für die offene Acker- und Wiesenlandschaft die Hecke ist, sind breite, grasig-heidige Wegränder für den Wald – belebte Linienbiotope. Diese bieten Schutz, Wärme, Licht und Halbschatten, was sowohl für Menschen als auch für viele Tiere und Pflanzen attraktiv ist.

    Über solche Schneisen wandern Kreuzotter, Schlingnatter, Heuschrecken und Schmetterlinge, und sie vernetzen Lebensräume, was für die Fortpflanzung und den Genfluss wichtig ist. Ein dichter Wald stellt dagegen eine Barriere für wärmeliebende Tiere dar. Solche lichtdurchfluteten Wegränder sind in unseren Wäldern selten. Auch die gefährdete Schwarzwurzel nutzt diesen Weg, um sich auszubreiten.

    Bild 1 und 2: Schwarzwurzel; sie blüht nur wenige Tage Ende Mai. Ihre schmalen Blätter und die oft mehr als 30 cm lange Pfahlwurzel zeigen ihre Anpassung an karge und oft auch trockene Standorte in Kiefemwäldern.

    Bild 3: Schlingnatter, eine zierliche, ungiftige Schlange lichter Wald­ ränder und Gebüsche.