• S1 / KA

  • Klein, aber oho!
     Licht-, Wärme- und Trockeninseln

    Heidepflege im Kleinen - wie hier - schafft wichtige lückige Magerflächen, nimmt den Humus (und damit die Nähr­stoffe) aus dem Boden und schafft soge­nannte Pionierstandorte*.

    Dann kommen die "Extremisten" unter den Pflanzen, und das Heidekraut ist ein solcher Extremist. Mit verdun­stungseinschränkenden, harthäutigen kleinen Rollblättern versehen, trotzt das Heidekraut der Sonneneinstrahlung und Wasserarmut solcher Trockenstand­orte.

    Andere Pflanzen folgen und mit ihnen zahlreiche Tiere (Laufkäfer, Spinnen u. a.). So baut in niedriger Heidevegeta­tion gern die Trichterspinne ihre Fangnetze.

    Der freie Pionierwuchsort wird langsam mit einer geschlossenen Pflanzendecke aus Heidekraut, Gräsern und anderen Stauden überzogen. Bald kommen die ersten kleinen Birken und Kiefern und mit ihnen auch andere Tiere.

    Das Hei­dekraut, Moose und Tiere der "ersten Stunde" (Phase) werden verdrängt, ver­schwinden allmählich.

    Die Veränderung einer solchen Lebens­gemeinschaft - langsam und über viele Jahre, oft Jahrzehnte - nennt man Suk­zession*. Sie ist letztlich auf allen Flächen (mit Ausnahme "fertiger", alter Mischwälder) ein ganz natürlicher Vorgang. Überließe man diese kleine Fläche über Jahrzehnte hinweg jetzt wieder sich selbst, so würde hier ein Eichen-Birken-Kieferngehölz heranwach­sen. Heiden sind hier bei uns also Le­bensräume aus Menschenhand.

    Bild 2: Langsame Veränderung ein und derselben Fläche durch Einwandern neuer Pflanzen und Veschwinden der Erstbesiedler: Sukzession.

    Bild 3: Die Trichterspinne lauert in ihrer Röhre auf Beute, die sich in ihrem Nelz "vor der Tür" verfängt.