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Knorrige Gesellen
Krattwälder sind Kleinode des Waldes



Der alte Traubeneichenwald mit eingestreuten Rotbuchen und Fichten hebt sich von den umliegenden Forsten ab. Seine frühere Nutzung als Hutewald und Krattwald zeigt sich in den Stämmen, die zur Holzgewinnung geschlagen wurden, und in neuen Trieben, die am Stumpf entstehen. Dies führte zu den skurrilen Gestalten, die man heute sieht.
Das feuchte Mikroklima fördert Moos- und Flechtenwachstum an den Stämmen. Der Waldlaubsänger, ein Charaktervogel des Eichenkratts, ist ab Mitte Mai hier zu hören. Mindestens drei bis vier Buntspechtpaare brüten auf diesem Areal, was auch anderen Vogelarten zugutekommt.
Der Wald steht unter strengem Schutz und wurde von den Hamburger Wasserwerken erworben. Wo das Heidelbeerkraut fehlt, wächst der Wald-Wachtelweizen, eine zierliche Blütenpflanze, die lichten Waldstrukturen und humose Böden bevorzugt. Er ist ein Halbschmarotzer und wird von langrüsseligen Hummeln bestäubt. Ameisen verbreiten seine Samen, indem sie sie in ihre Nester schleppen, oft keimen die Samen in und um die Nester.
Bild 1: Stieleiche, Früchte sitzen meist zu mehre- ren an einem langen Stiel, die Blätter sind nahezu ungestielt.
Bild 2: Waldlaubsänger, brütend im Bodennest.
Bild 3: Hain – Wachtelweizen