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  • Unter altem Gebälk
    Verstecktes Dorfleben

    Heimliche und vielfach selten gewor­dene Tiere leben hier in alten Scheunen und auf Dachböden, in den Winkeln al­ter Schuppen und Dachüberstände.

    So schreit hier neuerdings wieder die Schleiereule des Nachts; in einigen Nachbardörfern brütet sie auch schon wieder, nachdem sie aus dieser Region jahrelang verschwunden war. Moderner Häuserbau und der Ausbau alter Wohnsubstanz nach ausgeklügelten Isolati­onsstrategien gegen Kälte und Nässe haben die Bewohnbarkeit unserer Häuser und Nebengebäude für Tiere aller Art vielfach stark reduziert. Unser Ord­nungssinn tut ein übriges. Darunter lei­den auch die Fledermäuse, von de­nen der abendliche Spaziergänger hier im Ort den Abendsegler, die Breitflügelfleder­maus, Zwergfledermaus und das Braune Langohr beobachten kann, auch wenn er sie bei ihrem raschen Dämme­rungsflug nicht an ihren Merkmalen wird erkennen können.

    früher gängig gewesene, heute immer mehr schwindende Unordnung hinter vielen Schuppen und in den Grund­stückswinkeln aus abgestellten alten Landmaschinen, Bretterstapeln und der sich einstellenden Vegetation aus Ho­lundergebüsch und Brennesseldickicht. (Umkreisen Sie einmal hier den Hof!) Sie finden hier z.T. Vorbildliches!

    Lassen wir wo immer möglich eine wenigstens begrenzte Unordnung zu, auch auf kleineren Grundstücken ist sie möglich! Zaunkönig, Rotschwänzchen, Fliegenschnäpper, viele Schnecken und Insekten danken es uns.

    Ungeeignetes Ele­ment der Dorfflora ist an dieser Stelle der Rhododendron. Er sollte durch Holunder, Haselstrauch oder Weißdorn und Jelän­gerjelieber (Geißblatt) ersetzt werden. Damit ließe sich auch das alte Kühlhaus tierunterschlupffreundli­eher eingrünen.

    Bild 1: Nächtliche Jäger als nützliche "Übermieter"

    Bild 2: Herzgespann (vorn) und große Brennessel. Erstere ist aus unserer Dorfflora (fast) ver­schwunden (durch unseren Ordnungssinn).

    Bild 3: Breitflügelfledermaus